Berichte von ein paar schönen Flecken der Welt :)

Donnerstag, 1. November 2007

Rückblickend war es ein Traum ...

Wenn ich nun, nach genau 6 Tagen zurück im kalten Deutschland (im doppelten Sinn), an die Zeit denke, bekomme ich glasige Augen.
Ich hatte eine wunderbare, unbeschwerte Zeit trotz des bescheidenen Lebens und auch trotz der teils schockierenden Erlebnisse und Bilder, den Skandalbildern, die man aus dem Fernsehen so gut kennt...In meinem Kopf, meiner Erinnerung, überwiegen die glücklichen, farbenfrohen Bilder mit den Mädchen des Transitory-Homes, mit denen ich enge Freundschaften schließen durfte.
Natürlich kommen genau in diesem Punkt Zweifel auf: Ist es denn gut für Waisenkinder und Bedürftige, wenn immer wieder 'reiche Weiße' ankommen, ein paar Monate bleiben und wieder abziehen, in ihr sicheres Heimatland? Bricht das den Mädchen nicht igendwann völlig das Herz? Immer wieder Abschied nehmen? Immer wieder neu Vertrauen fassen? Immer wieder Freunde verlieren? Ich bin doch nur eine von vielen gewesen, die sich wahrscheinlich alle vorgenommen haben, in engem Kontakt zu bleiben und denen es allen sehr schwer gefallen ist, dieses leichte, privilegierte mzungu-Leben, aber auc all die neuen Freundschaften dort hinter sich zulassen.
Ich weiß es nicht, deswegen möchte ich die Erinnerungen an einem schönen Platz in meinem Herzen abspeichern und mich immer daran zurückerinnern können, an ein Leben in Ausgeglichenheit und Zeitlosigkeit.

Zurück in Deutschland habe ich manchmal das Gefühl, die meisten Menschen hier leben am eigentlichen, ursprünglichen Leben vorbei. Sie haben gar nicht erst die Zeit darüber nachzudenken, wofür sie eigentlich leben und leben wollen! Ich hab an mir selbst gesehen, dass ein Lächeln glücklicher macht, als ein voller Kühlschrank (wozu man sagen muss, dass es in Uganda auch reichlich Nahrungsmittel gibt, wenn auch nicht ganz gerecht verteilt) und genau diese Erfahrung sollten vielleicht mehr Menschen machen...

Im Großen und Ganzen hat mich Der Uganda-Aufenthalt nicht nur bezüglich meines eigenen Lebens sonsern auch bezüglich meines 'Weltbildes' weitergebracht:
Ich habe die Ungerechtigkeiten dieser Welt gesehen, habe die Menschen kennengelernt, die diese mitverantworten (wozu ich mich selbst wahrscheinlich auch zählen muss, als eine die doch auch häufig gedankenlos das billigste im Supermarkt einkauft) und weiß nun, wo ich meinen Platz später finden könnte. Jeder einzelne kann etwas verändern!

Damit verabschied ich mich! Dankeschön an alle, auc nach Afrika!
Es war so wunderbar!

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