Träume leben...

Berichte von ein paar schönen Flecken der Welt :)

Freitag, 15. August 2008

Am I daydreaming or flying?



Manchmal lieg ich einfach nur im Bett und kann mein Glück kaum fassen. Ja, ich sitz hier oben auf meiner Wolke und könnte Luftsprünge auf meinem Bett machen. Was für ein wunderbares Leben!!

Ich freu mich auf alles, was nun als nächstes kommen mag, werde es mit offenen Armen empfangen.
Ich lebe genau das, was ich immer wollte! Ich würde auch alles genauso wieder machen und würde am liebsten das nächste 'Jahr des puren Lebens' gleich starten.

Natürlich hat es immer mal Sackgassen gegeben; Tiefpunkte, die aber da waren, um überwunden zu werden. Ich werde jedes einzelne Erlebnis meines ereignisreichen letzten Jahres hüten, wie einen wertvollen Schatz.

Egal wo auf der Welt, eigetnlich sind wir doch alle gleich! Warum sind wir Menschen dann aber dennoch getrennt voneinander? Und wie können Menschen, die im Grunde alle gleichgesinnt sind, dennoch gegeneinander agieren?
Natürlich unterscheiden sich die Menschen auf verschiedenen Teilen der Erde etwas, aber es sind nicht nur die verschiedenen Volksgruppen, sonder vor allem die Individuen, die sich voneinander unterscheiden. Tief im Inneren ticken wir doch alle gleich!

Manchmal hat mich das Schritttempo der Ugander, die Arbeitsmoral der Namibier, die Bürokratie der Deutschen und die Lockerheit aller Afrikaner fast wahnsinnig gemacht...
aber ist die gesunde Mischung von alldem nicht alles?

Bis heute habe ich für mich keine Lösung für viele Missstände gefunden.
Anfangs habe ich mich von dem Teufelskreis der Armut und all der Krankheiten entmutigen lassen, aber inzwischen denke ich, es könnte eine Chance sein. Armut kann inspirieren!
Die Menschen aus ärmeren Regionen der Welt könnten ihre Entwicklung, ihr Leben, ihre Zukunft viel besser gestalten, als wir 'unsere'; sie könnten aus 'unseren' vergangenen Fahlern lernen. Aber warum schaffen sie es nicht raus? Der erste Schritt will einfach nicht klappen... Liegt es tatsächlich allein am fehlenden Startkapital? Oder an der Mentalität?
Das ist etwas, was ich noch immer nicht wirklich verstanden habe.
Ich denke, es liegt - neben den unfairen globalen Wirtschaftsbedingungen - an den fehlenden Vorbildern, vor allem auf dem Land. Und daran hängen auch die fehlenden Perspektiven. Die Folge ist das Versumpfen in der ewigen Armut.
Wie kann man aber Vorbilder schaffen?
'Wir' können bestimmt nicht als Vorbilder agieren wegen unseres Reichtums; es muss jemand von dort, am besten jemand von 'unten' sein.
Außerdem können wir anderen nicht einfach unsere Ansichten über das Wirtschaften oder Sparen überstülpeb; damit würden wir wahrscheinlich gleichzeitig unsere Gier und unsere Oberflächlichkeit weitergeben. Nein, so wird es nicht funktionieren.
Ich glaube, das Sinnvollste ist, die wenigen Vorbilder vor Ort zu unterstützen, sodass es mehr und mehr werden.
Nelson Mandela iat wohl das Bekannteste. In 'meinem' Ort in Uganda war es u.a. Anne Namuddu. Sie hat die Fähigkeit, Menschen Hoffnung zu geben und Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten und vorzuleben. Hierfür benötigt sie aber auch Unterstützung von außerhalb. Dazu bedarf es keiner besonderen Macht und keines besonderen Wohlstandes. Hierzu bedarf es einfach nur eines guten Willens!
Genau das habe ich für mich gelernt. 'Wir' sollten unsere Hände nicht zu sehr darin verheddern, wovon wir keine Ahnung haben; wir sollen aber auch nicht nur herabschauend zusehen.
Wir sollten einfach unserer natürlichen Solidarität folgen, die uns lehrt, unseren Mitmenschen in schwierigen Situationen ein wenig unter die Arme zu greifen. (Damit sind nicht Präsidenten, Diktatoren oder Multiunternehmer gemeint, sonder die breite Masse!)

Darüber hinaus sollten wir langsam anfangen, Zeichen zu setzen. Zum Beispiel endlich einen Schlussstrich unter die Apartheid ziehen und dieses System nicht insgeheim im südlichen Afrika weiterleben. Wir leben in EINER Welt!
Außerdem verhindern die reichen, schnell durchreisenden, Süßigkeiten werfenden und nur halbherzig interessierten 'wazungu' nur die Annäherung zwischen den Völkern.
Das heißt also: Ganz oder gar nicht!
Entweder man lebt MIT den Menschen vor Ort ohne Berührungsängste und mit größtmöglicher Offenheit oder man macht Urlaub in Europa, Nordamerika oder Australien.

Für mich selbst habe ich gelernt, Vertrauen in mich selbst zu haben, Verantwortung zu übernehmen und vor allem MEIN Leben zu leben - so intensiv wie möglich, jeden Tag!
Ein Lächeln geben, heißt 1000 Lächeln zurückzubekommen, das wissen wir schon längst, aber eben nut theoretisch.

In diesem Sinne...
Das Leben ist ein Abenteuer!
Eure Marion

Donnerstag, 10. Juli 2008

die Tage schwinden, die Vorfreude ist langsam kaum mehr auszuhalten :)







Ich geniesse grade noch meine letzten 2 Wochen Namibia!
Letztes Wochenende war ich auf einem absoluten Chaos-Trip durch die Kalahari-Wueste (im Suedosten) mit Lisa, einer Amerikanerin und einem Mietwagen! Eigentlich wollte noch meine Kollegin Tjipopo mit, eine waschechte Herero :), ist dann aber in allerletzter Sekunde in ihrer afrikanischen Sponteanitaet abgesprungen (Plan A funktioniert aber prinzipiell nicht, hab ich mich schon dran gewoehnt). Immerhin hatte sie noch den tollen Vorschlag, dass wir bei ihrer Tante (wer weiss, wievielten Grades) in Mariental (250km suedlich WIndhoeks) schlafen koennten.
Dann sind Lisa & ich also los, erstmal zum Oanob Dam, einem total idylliscen (kuenstlichen) See, der mitten in der Trockensavanne waehrend der Trockenzeit etwas unwirklich wirkt. Irgendwann kamen wir dann in Mariental, einer ziemlichen Geisterstadt an. Dort gibt's nen Supermarkt, ne Tankstelle, nen Beerdigungsinstitut und so gut wie keine Menschen auf der Strasse. Am Abend treffen sich die Maenner der 'Stadt' am einzigen Pub und geben sich die Kante. Was fuer ein deprimierendes Dasein! Aber so sind leider so ungefaehr alle Staedte ausser Windhoek, Swakop und denen im Ovambo-Land im Norden. Die 'Staedte' bestehen aus 2-30 Haeusern und dort existiert einfach kein Leben, kaum eine Zukunft. Wir jedenfalls haben versucht Tjipopos Tante zu erreichen, die endlich, kurz vor Einbruch der Dunkelheit abgenommen hat, wie sich aber herausstellte kein Wort Englisch spricht... mit Oshiherero und Afrikaans konnten wir hingegen nichts anfangen. Also sind wir letztendlich in nem typischen Afrikaaner(Farmer)-Hostel gelandet, wpo bis auf die Tierchen im Bett (Floehe??) und des Fehlens der Klotuer alles super war!
Am naechsten Tag gings dann mit Handschuhen, Muetze und 6 Kleiderschichten durch die allmorgendlichen winterlichen Minusgrade Namibias durch die Kalahari nach Windhoek zurueck.
Der Winter hier ist echt fies, hab mich schon erkaeltet! Nachts -10Grad und kaelter, ohne Heizung, tagsueber dafuer 25 Grad!
Trotzdem! Die Kalahari ist toll, diese endlosen Weiten! Roter fester Boden mit trockenen Pflanzen bewachsen.
Wir fuhren bis zum Nachmittag durch den Staub, bis uns das erste Auto entgegen kam. Ansonsten trifft man nur auf die San mit ihren Eselskarren. Hierzu kann ich den Film 'Die Goetter muessen verrueckt sein' empfehlen, der spielt tief in der Kalahari.
Ansonsten hat mich unter der Woche der Alltag eingeholt und ich bin froh, am Wochenende aus diesem Nest WIndhoeks rauszukommen. In der Pre-School ist grade Land unter, da alles umgebaut wird und die Chefin irgendwo in Zimbabwe unerreichbar ist. Die Arbeit ist extrem anstrengend, aber trotzdem sind die Kids zum Teil echt suess!
Abends bin ich haeufig mit anderen weg (es gibt wahnsinnig viele Volontaere!) oder mit meinen Kolleginnen, wobei mit Katutura (das Township) letztes Mal ziemlich auf die Nerven ging... In Windhoek City ist abends aber recht wenig los.
Fuer meine letzte Woche moechte ich mir noch die Victoria Falls in Zambia aufheben, das wird super! Endlich mal wieder in die Tropen!
Langsam kann ichs aber auch kaum mehr erwarten, zurueckzukommen!!!

Dienstag, 10. Juni 2008

Das war das Land der tausend Huegel.

der Rueckflug...ueber dem Lake Victoria

scheussliches Foto von Charles und mir


das Transitory Home, meine Maedels :)


traditional dance competition bei der education week (das sind 6-Jaehrige!)


auf Reisen...


zu Besuch im Dorf von Charles' Familie


typisches Strassenbild (Capati-Verkaeufer)


Kinder auf dem Schulweg bei Kabale (Lake Bunyonyi)


unser Einbaum


Lake Bunyonyi! Traumhaft!


die Pilger von Namugongo am Martyr's Day! Darunter war auch ich und Leute aus ganz Afrika...


Matooke ueber Matooke


zu Besuch bei einer (!) Familie (von Emmanuel Musoke)
So schoen war Uganda!
Der Abschied fiel mir extrem schwer und ich bin in Gedanken immer noch dort, weit weg von Namibia...
So ist das Leben: ein staendiger Wechsel, ein staendiges Abschiednehmen, aber auch staendig neue, unvorhersehbare, schoene Momente. Und wenn es am tollsten ist, soll man ja gehen, heisst es jedenfalls...
Das Gute dieses Mal war aber, dass ich im Flugzeug nicht mit schlechtem Gewissen sitzen musste. Nun hinterlasse ich keine endlos weinenden Maedchen, nun sind es froehliche, die die Ferien zuhause bei ihren Familien geniessen. Am Freitag (den 13.) haben die grossen Ferien begonnen. Am Abend zuvor hatte ich fuer alle (70 Maedchen) ein Abschiedsessen vorbereitet (Matooke, Erdnusssosse, Avocado und Zuckerrohr), das aber wegen Stromausfall bei Mondschein stattfand, und danach haben wir bis spaetnachts getanzt (wie durch ein Wunder kam der Strom zurueck!). Das erste Mal sind sogar die rosary-prayers am Abend deswegen ausgefallen :)
Die letzten Tage in Uganda waren superschoen, ich hab die Zeit mit allen noch genossen. Die 3 Tage mit Charles in Kabale (ganz im Suedwesten an der Grenze zu Ruanda) waren auch noch das i-Tuepfelchen. Dort lebt ein anderer Stamm, das heisst wir waren beide wie Auslaender, und er waere im Leben nie dort hingekommen. Wir haben uns nen Einbaum (Kanu) geliehen und sind damit auf dem Lake Bunyonyi rumgepaddelt, haben Berge bestiegen und und und Es war supercool und Charles hat sich gefreut wie n Honigkuchenpferd. Ich kam mir vor wie in der Schweiz mit den ganzen Bergen. Und in Kabala gibt es glaub 5 mal so viel Fahrraeder als Menschen, total krass! Wie bei uns...nur dass die Fahrraeder etwas anders aussehen und keine Frau drauf sitzt.
Kurz gesagt: ich glaube, die letzten 6 Wochen war ich das gluecklichste Maedchen der Welt (abgesehen von ein paar entmutigenden Momenten wegen der bestrafungswuetigen Lehrer)!
Inzwischen leb ich mich wieder in Windhoek ein. Manchmal verfluch ich die Kinder in der Pre-School (ich dachte immer deutsche Kinder sind wild), aber noch oefters hab ich sie total gern. Meine kleine eigene Wohnung find ich super, nachdem ich die letzten Monate keine Sekunde allein sein konnte!
Ich freu mich auf euch! Marion
PS: Mein geschaetztes Alter in Uganda war immer 14!!!
Ich moechte euch noch kurz von einer -fuer mich schickierenden- Unterhaltung an meinem letzten Abend n Uganda erzaehlen:
Ich sass bei Kerzenschein mit Charles und Annet Namuddu, Zuckerrohr, Waragi (local Wodka) unter dem Sternenhimmel. Namuddu geht zur Secondary School, ist so alt wie ich und einfach total liebenswert! Ich hatte extra ihren Headmaster um Erlaubnis gebeten, damit sie fuer eine Nacht kommen durfte. Als ich sie abholen ging, hat mich der Schlag getroffen und ich hab auf der Stelle kehrt gemacht: Das Schultor war offen und dahinter standen nebeneinander 5 Lehrer mit schmalen langen verzierten Stoecken (dass es auch schoen knallt), ein Schueler lag mit dem Bauch auf dem Boden, die Hose war hinten nass, damit sie engern an der Haut klebt, und dann durfte jeder Lahrer (incl. HM) 5 mal, aber richtig! Mir ist es fast hochgekommen. Die Schueler kamen die Woche zuvor aus den Ferien zurueck.
Abends hat Namuddu dann alles erklaert (wobei ich find, da gibts nichts zu erklaeren):
Maximalstrafe sind 50. Dafuer kann man sich ein Konto anlegen und jeden Tag 10 abholen (danach kann man 2 Wochen nicht mehr richtig sitzen). 20 gibts bei zu schlechten Noten (manche wenige Pruefungen sind auf Luganda; die Schueler, die aus anderen Gegenden kommen und kein Luganda sprechen, haben eben Pech gehabt), 50 bei einem vermuteten Paerchen. Dafuer hat der HM Spione, die er bezahlt. Wenn die jemanden nicht moegen, haben sie ihn/sie in der Hand.
Ich dachte, ich bin im falschen Film!
Und das Schlimmste: Wenn sie sehen, dass 2 gut befreundet sind, hetzen sie beide gegenseitig als Spione gegeneinander auf. Echte Freundschaften gibt es also nicht, man darf sich niemandem anvertrauen! Das ist so bitter! Das macht doch auch gar keinen Sinn... Die meisten dort sind Waisen, die sowieso niemanden haben. Und das alles obwoohl die Gemeinschaft in Uganda ja eigentlich so viel zaehlt! Manche Maedchen ritzen sich gegenseitig die Matratzen auf, staendig wird geklaut. Das ist im Transitory Home: Am Donnerstagabend, bei der Abschiedsparty, ist mir aufgefallen, dass einige mit ihren 'wertvollen' Dingen in der Hand getanzt haben (Zuckerrohr, Tasche). EInfach nur, weil es sonst geklaut wird! Ich verstehe diese Welt, diese Mentalitaet manchmal einfach nicht. EInmal wird alles geteilt, dann wieder alles 'gerafft'; einmal sind alle total herzlch, dann wieder verlogen und unterkuehlt (wegen des uebertriebenen Gehorsams, selbst in der Familie; vor den ELtern wird niedergekniet, usw).
Zeigt das nicht, dass diese 'koerperliche Zuechtigung' genau nach hinten losgeht???
In einer solchen Situation bin ich einfach nur heilfroh, in Deutschland zu leben, wo man doch eigent;lich jedem trauen kann und sich auf fast jeden verlassen kann!!















Mittwoch, 4. Juni 2008

IM PARADIES?!

Unglaublich! Ich bin wieder da, fuehlt sich fast an wie zuhause… aber nur fast
Zum Beispiel merkt man fast immer, dass man irgendwie doch etwas anders ist (spaetestens beim Schritttempo oder wenn das halbe Dorf “mzungu” schreit).
Jetzt bin ich auch die einzige Weisse hier weit und breit und kenne schon alles, da war’s letztes Jahr schon ne ganz andere Erfahrung.
Meine 6 Wochen hier sind auch schon bald wieder um, die Zeit fliegt nur so vorbei! Es fuehlt sich an, als lebe ich in 3 voellig unterschiedlichen Welten und als koenne ich so von einer in die andere switchen…

Am Anfang hatte ich hier immer so ein zwiespaeltiges Gefuehl. Auf der einen Seite ist es, als sei die Zeit stehen geblieben und ich nie weggewesen, andererseits hat sich auch einiges veraendert – manches leider auch zum negativen.

Von den Maedchen im Transitory Home kenn ich nur das second year vom letzten Jahr, das neue first year lern ich grade noch kennen. Die Maedchen, die die zweijaehrige Ausbildung fertig haben, sind entweder irgendwo anders untergekommen (als einfache Schneiderin oder Koechin) oder sie sind bei Verwandten.
Einige vermiss ich schon sehr und die war/werd ich besuchen gehen.

Der Empfang war total schoen…ich konnte es gar nicht fassen, alle wieder in den Arm nehmen zu konnen! Viele haben gehoert, dass ich wieder da bin und kamen gleich vorbei. Auch sonst… die Natur: alles blueht, alles ist gruen, das tropische Klima, die Lehmstrassen, Matooke schaelen, Trommeln, das Verkehrschaos, die Styrassenstaende! Im Vergleich wirkt Namibia so blass und oede…aber dafuer hat es andere schoene Seiten. Ich fand anfangs auch alles so friedlich hier. Vielleicht kann man es mit dem Dorfleben bei uns vergleichen.. Jedenfalls scheinen alle so zufrieden trotz des einfachen Lebens, meist ist e saber nur die Fassade.

Ansonsten hab ich inzwischen schon Freizeitstress. Die Wochen sind so schnell vergangen mit Leute besuchen, bei der Aids Mobile Organisation mitfahren, auf den Markt gehen (das nimmt den ganzen Tag in Anspruch), und und und!
Das bisher coolste waren die Besuche bei einigen der Maedels zuhause. Einmal hab ich mit Charles fuer 1 Tag ne BodaBoda gemietet, damit sind wir erst 2 Stunden durch saemtliche Duerfer, Suempfe,... gefahren und danach noch ca. 45 Min durch den tiefsten Urwald, haben staendig nach der richtigen Richtung fragen muessen (soweit im Busch gibt es keine Strassen, kein Dorfnamen, nichts,...nur den Namen des Familienoberhaupts), bis irgendwann Sarah aus dem Busch hervorsprang :) Ein super Wiedersehen! Auf dem Rueckweg sass ich dann seitwaerts (wg. Rock) auf einem Matooke-Strauch mit Eiern (2 haben ueberlebt), 5l Milch, Tonnen von Bohnen&Eggplants, nem Sack Orangen und ner Henne auf nem Schoss (alles Geschenke) auf unserer Boda. Es war der Hammer! Wir hatten so viel Spass, und alle Doerfer mit uns mit :) Das war Freiheit!

Im Grossen Ganzen hab ich leider nur wenig Fortschritt gesehen, ausser bei der Arbeit einiger NGO’s. Die moisten Maenner wetteifern nach wie vor im Nichtstun J, Lehrer nutzen ihr Macht zum Teil schamlos mit Stoecken aus und nirgendwo sonst hab ich Menschen mit so viel Zeit gesehen. Selbst die, die arbeiten strahlen eine unglaubliche Ruhe aus, von der wir uns sicherlich was abschneiden koennten, zumindest einen Teil!
Andererseits ist es auch ein hartes Leben, vor allem fuer Kinder und junge Leute.
Den Tag ueber hacken, Feuerholz suchen, Wasser holen, Waesche wachen, putzen und vor allem immer gehorchen! Daran werd ich mich nie gewoehnen koennen! Keine Diskussionen wie bei uns (Meike J), alles wird hingenommen. Aus diesem Grund hab ich mich schon mit einer Lehrerin angelegt, die ist aber auch ein echter Hardliner.
Nach der Schule/Uni einen gerecht bezahlten Job zu finden ist dann auch noch ein reiner Gluecksfall. Trotzdem haben die meisten Menschen ein so gutes und riesengrosses Herz! Im Moment kaempfen aber alle: Die Weltmarktpreise sind explodiert und der Tageslohn ist schon mit einem Stueck Seife und 1kg Reis oder Mais aufgebraucht... Wovon soll da Schulgeld in unseren Hoehen fuer 6 und mehr Kinder bezahlt werden?? Ein Teufelskreis! Ohne Bildung wird sich das nie aendern. Inzwischen haengt aber schon ueberall Werbung fuer Zukunfts- und Familienplanung. Es tut sich also was. Ausserdem sieht man an jeder Ecke eine Schule und die sind auch fast auf unserem Niveau.

Joa, und fuer die wenigen Tage, die noch bleiben, haett ich noch ne ganze Menge Plaene, werde jetzt aber nur noch 3 Tage wegfahren: nach Kabale an die Grenze zu Ruanda. Ich find private Besuche, usw einfach viel schoener.

MACHT'S ALLE GUT & MACHT EUCH KEINE SORGEN!
Ich denk an euch, Marion

Donnerstag, 24. April 2008

"...denn dies geht an alle, die sich wuenschen..."

Wow, ich glaub ich hab in meinem Leben noch nicht so viele Sternschnuppen gesehen, wie waehrend der letzten Naechte!! ... fast schon paradiesisch :)



Mich hat inzwischen jeder mal gefragt, wo ich ueberhaupt bin, ob ich noch leb, wann ich vorhab, mich mal wieder blicken zu lassen, und und und...

Hier also die Aufklaerungs-Mail :) Tschuldigung fuers lange Wartenlassen!

1. Ich lebe, und wie!

2. Ich werd wahrscheinlich am 28.7. in Frankfurt landen und freu mich riesig drauf (obwohl mans hier auch gut aushalten kann)!

3. wo ich bin... gar nicht so einfach!

...bis zum 18. April hab ich bei den Foersters (der Forscherfamilie) und in der Methodist Pre-Primary School in Windhoek (das liegt in Namibia, nicht in Daenemark!!) gearbeitet.

Seit jenem 18. April fuehl ich mich steinalt :) (Auf diesem Wege ganz lieben Dank fuer all die Mails&Glueckwuensche!) aber der Tag war ziemlich cool, da ich

1. nie mehr bei den Foersters schlafen 'muss' (war etwas arg eng und so auf meiner Isomatte)

und 2. in der Pre-School ne grosse Party war: letster Schultag vor den Ferien, Dominiks Abschied,...!

und nicht zu vergessen 3. Mama & Papa kamen an. Etwas spaeter als erwartet, da man sich in so einer 'Weltstadt' wie Windhoek anscheinend dich verirren kann =)

Seit dem 18. April hab ich endlich mal Nambia bereisen koennen. Inzwischen waren wir auf einer grossen Tour durch alle moeglichen Bush Camps (begleitet von Loewen-Geburell und Elefanten-Troeten), Riviere (Flussbetten), Savannen, Giraffenherden; vorbei an Holzmaerkten, Eselkarren und Himba-Doerfern!

Es war superschoen! Mama, Papa: Nehmt bitte was von der afrikanischen Entspanntheit mit nach Hause.

Grade erholen wir uns noch ein bisschen im Backpackers in Windhoek, bevor's dann am 5.Mai fuer uns alle weitergeht! Ich kann's kaum erwarten!

Meine Eltern fliegen noch nach Cape Town und fuer mich geht der lang ersehnte Uganda-Traum in Erfuellung :-)

Ehrlich gesagt hab ich auch ein etwas mulmiges Gefuehl, da ich ab dann so ziemlich ganz auf mich allein gestellt bin. Aber hier ergibt sich immer irgendwas! Never worry! Das andere sind meine hohen Erwartungen nach dem 1. Aufenthalt in Uganda wohl schwer zu erfuellen...

Naja, ich werd euch auf dem Laufenden halten und freu mich jetzt auf jeden Fall schon riesig!

Nach 6 Wochen flieg ich dann am 15.6. zurueck nach Windhoek, um noch einmal in der Pre-School zu arbeiten.

Waehrend dieser Zeit werd ich im Pastorat wohnen, unvergleichbar zu meinem bisherigen Matratzenlager :) Ich denke, das wird dann ein schoener Abschluss meines Jahres!

Dann schliesst sich der Kreis und ich sehe manche vin euch nach einem ganzen Jahr endlich wieder, endlich! Gibt soooo viel zu erzaehlen!!



Bis dahin... ich bin gierig nach Nachrichten! Sorry, dass es bei mir immer so lange braucht!


Alles Liebe & geniesst den Fruehling!

Passt auf euch auf, Marion



Etosha Nationalpark











nachts am Wasserloch




bei den Himbas in Kaokoveld (bei Opuwo, ganz im Norden)








bei der Spitzkoppe






"...ich will nur einmal das Meer sehn..."
Swakopmund




im Naukluft-Gebirge bei Sossusvlei

in the middle of nowhere
camp gecko
Sesriem Canyon
Sossusvlei in der Namib-Wueste


Meine Kids in der Pre-School:)

Freitag, 28. März 2008

Stress in Afrika

Urlaub an der Spitzkoppe
im 'natural Pool'
ja, wo bin ich?? ha, ganz schoen stark geworden, was?

Dominik und ich
unser Zeltboden, ohne Isomatte!!




da haben wir uns am ersten Tag (mit Rock und Gummilatschen) hinverirrt...fragt mich nicht, wie wir (ich!) da wieder heile runtergekommen sind!


Nachtraeglich noch schoene Ostern euch allen! Hab gehoert, ihr durftet im Schnee suchen :) Ich hab sogar auch was bekommen: Strausseneier-Ohrringe!!
Mein Leben hier hat inzwischen eine schoene Routine bekommen und ich frag mich ehrlich, wo die Zeit geblieben ist! Wahnsinn! Bald ist das erste Kapitel hier auch schon wieder rum, am am 5. mai werd ich fuer 6 wochen nochmal nach uganda fliegen (ich konnte die finger nicht von lassen) und die 18 tage davor hier in Namibia auf Safari gehen. Wow, das wird super!
Meine Tage sind manchmal ein bissel arg vollgestopft, aber besser so, als andersherum! Ich hab einfach keine sekunde fuer mich und bin staendig von kindern umringt, was ECHT ermuedend ist. Abends was machen muss aber auch manchmal sein...

Mein neu erstandenes Fahrrad hatte nach der 2. Fahrt ploetzlich nen Platten...jetzt lass ich meiner Kreativitaet beim Flicken mal freien Lauf, da ich in ganz Windhoek noch keinen richtigen Fahrradladen entdeckt hab.

Das Osterwochenende habe ich ENDLICH!! frei bekommen und hab mit Dominik ne super Tour zur Spitzkoppe ('Matterhorn Namibias') gemacht (siehe Bilder), mein erster Urlaub hier!! Wir haetten eigentlich gerne ne groessere Tour gemacht (Okavango-Delta in Botswana oder Rundu, oben im Caprivi), aber da dort ueberall Ueberflutungen sind, Ebola und das Auto ja immer noch in der Werkstatt steht, wurde das nix...

Die SPitzkoppe ist noch ziemlich unberuehrt, es gibt nur ein winziges Dorf dort und nen 'Campingplatz...ohne Wasser und Strom, aber superschoen!

Ich musste auch einfach mal weg von Birgit und den Kindern...ich wohn ja sonst im Wohnzimmer auf der Isomatte..

Ich denk oft darueber nach, wo ich mich grade eigetnlich befinde und auf welchem Weg ich bin... es ist so krass, dass zuhause jetzt alle wieder zurueckkommen (larissa, Hanna, Hannah, Charly,... Willkommen daheim!! Ich haett euch so gern mal in Arm genommen) oder voll im Studium stecken...

Naja, immerhin bin ich jetzt schon so weit, dass ich mich entschieden hab, den Ratschlag von wegen Kunstschreinerin werden erstmal nicht ganz so ernst zu nehmen :)

Bis bald, Mama und Papa, freu mich!

Alles Liebe, eure Marion